Wer ist Merlin Reichart?

Reichart wurde 1991 in München geboren. Er lebt seit 8 Jahren in Hamburg und studierte dort Design und freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste. Des Weiteren ist er Mitglied der Mundhalle e.G., eine Gruppe von Kreativschaffenden, HandwerkerInnen und KünstlerInnen die Anfang 2019 in Hamburg, Rothenburgsort eine ehemalige Industriehalle zu einer Atelier-, Büro- und Werkstattgemeinschaft umgenutzt hatten. Ende 2020 lief die Zwischennutzung aus und die Gruppe bezog im Januar 2021, abermals zur Zwischennutzung für zwei Jahre, das ehemalige Cruise Center in der Hamburger Hafen City. Um dem ständigen Prekariat in der Kulturszene entgegenzuwirken hat die Gruppe eine Genossenschaft gegründet, mit dem Ziel eine geeignete Immobilie zu kaufen und günstigen, zentrumsnahen, unbefristeten Arbeitsraum für Kunst und Handwerk in Hamburg anbieten zu können.

 

Merlin Reichart Ausstellung in München – Kunstlabor2

Place To Be – Mit ‚Place To Be‘ ist im Sprachgebrauch nicht unbedingt ein physischer Ort gemeint, sondern eher eine Lebenslage, ein stabiler Status Quo, der von Person zu Person sehr verschieden sein kann.
Die Rauminstallation verkörpert hier einen realen, begehbaren, dieser vermeintlichen Sehnsuchts-orte. Beim Blick hinein wird einem einladend warmes, helles Licht und ein paradiesischer Sandstrand mit Palmen versprochen. Wenn man den Raum durch den engen, bedrückenden Tunnel betritt, merkt man aber, dass es keine Sonne ist, die scheint, sondern nur surrende Deckenlampen, wie sie in Großraumbüros üblich sind. Zusätzlich dröhnt aus zwei Abluftschächten eine Klimaanlage, die allerdings nicht spürbar etwas an der stickigen Hitze der Lampen ändert.
Der schöne Ausblick ist bei näherer Betrachtung nur eine Fototapete, dessen stark verpixeltes Motiv sich im Raum spiegelt.
Der Boden, der eigentlich warmer, weicher Sand sein sollte, besteht in Wahrheit aus wackeligen Beton-Gehwegplatten. Der unsichere Gang auf dem Untergrund zwingt einen immer wieder nach unten zu blicken, um nicht zu stolpern oder das Gleichgewicht zu verlieren. Es wird verhindert, dass man sein Umfeld entspannt erkunden kann.

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