Ausstellung – „Residual Spaces“
In Residual Spaces erschaffen Alan Myers und Guido Palmadessa ein visuelles Territorium, in dem Fragmente von Körpern, Objekten und Räumen mit den Echos rekonstruierter Erinnerungen verschmelzen. Ihre Arbeiten funktionieren wie eine unvollständige Karte, in der Intimität verschwimmt und das Alltägliche seine Vertrautheit übersteigt.
Die Erzählung bleibt bewusst unausgesprochen und lädt zu einer langsamen Betrachtung des Dazwischen ein. In diesen Räumen des Bruchs und der Wiederherstellung begegnet der Betrachter einer sinnlichen und emotionalen Erfahrung, die über die Grenzen des Figurativen hinausgeht.
Was geschieht mit dem, was wir zurücklassen? Was bleibt bestehen? Welche Formen nimmt Intimität an, wenn sie zerbricht?
Das Residuale verkörpert das, was bleibt – jene leisen Spuren der Präsenz, die sich dem Verblassen widersetzen, die schon existierten und lange nach uns fortbestehen werden, um die Räume, die wir bewohnen, zu formen.
Alan Myers (*1988, Buenos Aires) malt aus der Unsicherheit heraus – dort, wo sich die Figur im selben Gestus formt und auflöst. Seine Arbeit strebt nicht danach, Gewissheiten zu illustrieren, sondern vielmehr die Komplexität der menschlichen Natur anzudeuten: Körper, die zwischen Präsenz und Abwesenheit oszillieren, Farben, die emotionale Spannungen tragen, Pinselstriche, die ebenso viel verbergen wie enthüllen.
In seinen Gemälden gibt es keine Absolutheiten – nur Nuancen, Widersprüche und Fragmente einer Welt, in der Fragilität keine Einschränkung, sondern eine wesentliche Bedingung der Existenz ist. Durch seinen expressiven Einsatz von Farbe und Pinselduktus erforscht Myers Verletzlichkeit und lehnt binäre Vorstellungen von richtig und falsch, gut und böse ab. Stattdessen bewegen sich seine Werke durch die unendliche Komplexität menschlicher Erfahrungen und umarmen die Zwischenräume.
Guido Palmadessa (*1988, Buenos Aires) ist ein Maler und Muralist, der derzeit in Berlin lebt. Mit Wurzeln in der urbanen Kunst und einer akademischen Ausbildung an der Nationalen Universität der Künste (U.N.A. Argentinien) erforscht er in seinen Arbeiten die menschliche Existenz und verbindet rohe, expressive Techniken mit strukturierten, grafischen Kompositionen.
Seine Malerei vereint sozial verankerte Porträts mit symbolischen Bildsprachen, die sowohl kulturelle Erzählungen als auch persönliche Fragestellungen reflektieren. Indem er die Natur von Erinnerung und Wahrnehmung ständig hinterfragt, entfalten sich seine Werke wie Erinnerungen – fließend, fragmentiert und ständig im Wandel. Diese zufälligen Porträts fangen Momente der Transformation ein und fordern die Vorstellung von Malerei als etwas Statisches heraus, als würde sich das Bild selbst gegen Stillstand wehren.
Palmadessas Werke sind sowohl auf Wänden als auch in Galerien in Europa und Lateinamerika zu finden.
English Version ↓
In Residual Spaces, Alan Myers and Guido Palmadessa construct a visual territory where fragments of bodies, objects, and spaces converge with echoes of reconstructed memories. Their work functions as an incomplete map, where intimacy blurs and the ordinary transcends its familiarity.
The narrative, far from explicit, invites slow contemplation of the in-between. In these spaces of rupture and reconstruction, the viewer encounters a sensory and emotional experience that surpasses the limits of the figurative.
What happens to what we leave behind? What persists? What forms does intimacy take when it fractures?
The residual embodies what remains—those quiet traces of presence that resist fading, that existed before and will endure long after, shaping the spaces we inhabit.
Alan Myers (b. 1988, Buenos Aires) paints from uncertainty, where the figure constructs and dissolves itself in the same gesture. His work does not seek to illustrate certainties but rather to suggest the complexity of human nature: bodies oscillating between presence and absence, colors holding emotional tension, brushstrokes that reveal as much as they conceal.
There are no absolutes in his paintings—only nuances, contradictions, and fragments of a world where fragility is not a limitation but an essential condition of existence. Through his expressive use of color and brushwork, Myers explores vulnerability, rejecting binary notions of right and wrong, good and bad. Instead, his paintings navigate the infinite complexity of human experience, embracing the spaces in between.
Guido Palmadessa (b. 1988, Buenos Aires) is a painter and muralist currently based in Berlin, Germany. With roots in urban art and an academic background from the National University of the Arts (U.N.A Argentina), his work explores the human condition, balancing raw, expressive techniques with more structured, graphic compositions.
His paintings merge socially rooted portraiture with symbolic visual languages, reflecting both cultural narratives and personal inquiries. Constantly questioning the nature of memory and perception, his works unfold like recollections—fluid, fragmented, and ever-evolving. These accidental portraits capture moments in transformation, challenging the notion of painting as something fixed, as if the image itself resisted stillness.
Palmadessa’s works can be found on walls and in galleries across Europe and Latin America.
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag, 4. bis 20. April 2025 : 12:00 – 18:00 Uhr
Location:
POP-UP GALERIE 1.Stock
KUNSTLABOR 2
Dachauer Straße 90
80335 München